Zwischen Einfühlung und Abstraktion
Studien zum Problem des symphonischen Typus Anton Bruckners
A part of the series Studier og publikationer fra Musikvidenskabeligt Institut Aarhus Universitet (6) , and the subject area Music
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Die 1998 als Habilitationsschrift vorgelegten Untersuchungen zum symphonischen Werk Anton Bruckners bewegen sich "zwischen Einfühlung und Abstraktion". Es handelt sich dabei um das "Problem des symphonischen Typus", welches im gegebenen wissenschaftlichen Kontext als ein Hauptthema gelten muss. Bruckners Symphonien - elf an der Zahl - wurden von den Forschern zumeist als eine ausgeprägt durchschematisierte Werkgruppe erklärt.
In kritischer Einstellung hierzu - aber ebenso zur schroff gegensätzlichen Ansicht, derjenigen Ernst Kurths beispielweise, - sieht der Verfasser diese Werke in einer eigenartigen Position zwischen "Einfältigkeit" und Vielfältigkeit sich befindend, wobei der Eindruck des einen oder des anderen in nicht geringem Grad davon abhängig zu sein scheint, ob die analytische Bemühung sich vorzugsweise auf Momente einer Abstraktion richtet oder auf eine einfühlende Tätigkeit, die - beides - den Komponisten bzw. sein Werk charakterisieren.
Die Abhandlung geht der Forschungslage eingehend nach, versucht dann eine Theorie einer schaffenspsychologischen Typologie zu errichten, nach Ansätzen Wilh. Diltheys, Carl G. Jungs und Wilh. Worringers, und gelangt so zu der Hauptaufgabe: einer analytischen Neuinterpretation besonders der Außensätze, der am meisten prozessual konzipierten Teile der Symphonien, einschließlich deren gegebenen Frühfassungen.
Table of contents
Vorbemerkungen
Hinweise und Abkürzungen
Einleitung: Problemstellung und Zielsetzung
1. Zur Einführung
2. Kurth versus Korte
3. Zum Begriffspaar des Haupttitels
Kapitel I: Auseinandersetzung mit der normgebenden analytischen Forschung
1. Die determinierende Themenstruktur: das Paradigma Werner F. Kortes
2. Formaler Nominalismus oder Begriffsrealismus bei Bruckner
3. Der entwickelnde Schematismus bei Werner Notter
4. Die funktionale Interpretation des Schemas durch Wolfram Steinbeck
5. Signifikanzprobleme in der Distanz-geprägten Bruckner-Analytik
6. Zyklische Thematik. Weitere Problemstellungen um die Themenkategorie und ihren Status bei Bruckner
7. Zur Kritik der Stereotypie "metrische Regelmässigkeit" bei Bruckner
8. Das Signifikanzproblem in Ernst Kurths Bruckner-Lesung
Kapitel II: Einfühlung und Abstraktion
1. Die Hermeneutik Wilhelm Diltheys und ihre Rolle in seiner humanwissenschaftlichen Verständnisstruktur
2. Zur psychologischen Typologie Carl Gustav Jungs under der Kasuistik des "impliziten Autors"
Kapitel III: Stadien der Sonatensatzform I: Typisierung und individuelle Momente in Bruckners Kopfsatz-Expositionen
1. Die erste Expositionsgruppe
2. Die zweite Themengruppe: Gesang und formale Latenz
3. Die dritte Satzgruppe: Wiederbelebung und Abschluss der Exposition
Kapitel IV: Stadien der Sonatensatzform, II: Zur Frage des Brucknerschen Konzepts der Durchführung
Kapitel V: Stadien der Sonatensatzform, III: Reprise und Coda
1. Die Reprise in den Aussensätzen und ihre Bedeutung für die Entwicklung von Bruckners symphonischem Konzept
2. Coda
Kapitel VI: Die Perspektive der Finalität
1. Das tonale Versteckspiel: der Finalsatz der 3. Symphonie
2. Die unbeschlossene Dialektik des Themenausbruchs: der Schlusssatz der 6. Symphonie
3. Die entfaltete Kategorialität: das Finale der 8. Symphonie
4. Schlussbetrachtungen
Anhang:
Bibliographische Abkürzungen
Literaturverzeichnis
Wegweiser zu den Satzanalysen
Sachregister
Unterlagen zur Statistik
Dansk resumé